V. Der Staat übernimmt die Verantwortung

1792 lief das Leuchtfeuerprivileg für Majorie Lawrie und die Familie Chrystie aus. Ein erneutes Privileg wurde nicht ausgeschrieben. Der König bestimmte, dass der Staat die Verantwortung übernehmen würde.
Marjorie Lawrie gab dem Staat eine gründliche Beschreibung des Leuchtfeuersbetriebs. Ein Leuchtfeuerinspektor wurde eingestellt, und zwar Andreas Mølbach, der Schwiegersohn von Marjorie Lawrie.

Mølbach erwartete vielleicht, dass die Leuchtfeuer so wie bisher betrieben würden, und dass er als Inspektor seinen Wohnsitz woanders haben könnte, aber der Staat verlangte, dass der Inspektor vor Ort wohnhaft sein sollte.

Nach gründlicher Untersuchung wurde das Haus des Leuchtfeuerinspektors auf der Insel Selhovden aufgestellt. Dort konnte Mølbach die tägliche Aufsicht über beide Leuchtfeuer und die Kohlenfeuerung ausüben.

Eine staatliche Verordnung stellte nämlich strenge Anforderungen und Erwartungen an den königlichen Leuchtfeuerinspektor. Er musste persönlich dafür die Verantwortung tragen, dass die Lichter brannten und er sollte…:

”des Nachts fleißig übers Wasser zu den Leuchtfeuern rudern lassen
um sich zu vergewissern, dass alles in gebührlicher Ordnung vor sich geht
und so die Leuchtfeuerwärter in ständige Furcht vor seinem plötzlichen Erscheinen versetzen.”

Auf Selhovden stellte man eine Signalkanone auf, die die Leuchtfeuerwärter wecken sollte, wenn das Wetter die Überfahrt mit dem Boot nicht zuließ. Andreas Mølbachs Karriere als erster königlicher Leuchtfeuerinspektor war jedoch von kurzer Dauer. 1784 starb seine Frau, und sein Schwager Andreas verunglückte auf See. Dann wurde er selbst krank und starb noch im November desselben Jahres.

Nach dem Tod Mølbachs wurde Jacob Fabricius Leuchtfeuerinspektor, doch zwei Mal war Carl Fors sein Stellvertreter.

1799 wurde das offene Kohlenleuchtfeuer auf Lindesnes auf einen 10 Ellen hohen Turm verlegt.

Großer Konsum von Branntwein

Der Kohlentransport den Berg hinauf zu den Leuchtfeuern war anstrengend, und die angeheuerten Träger wurden mit dem Angebot gelockt, drei Mal am Tag Branntwein zu erhalten. Nachdem Beschwerden über den starken Alkoholkonsum eingegangen waren, schrieb der Kohlenschreiber Aad Carlsen folgenden Rapport:

«Dass es in den 30 Jahren, in denen ich beim Leuchtfeuer auf der Landzunge im Dienst gewesen bin, immer der Brauch gewesen ist, dass die Arbeiter, und zwar jeder Mann, beim Kohlentragen drei Mal täglich dänischen Branntwein oder Genever bekommen haben. Nämlich morgens zum Frühstück, mittags und abends um 5 Uhr, wie Sie und Ihre Majestät allergnädigst richtig vermuteten, war dies den Leuchttürmen von Nutzen und ich kann dies mit aller Wahrhaftigkeit bezeugen.»
Christiansand den 8: May, 1784

Vom Wetter gegerbte, unwegsame und gottverlassene Orte

Aufgrund der staatlichen Übernahme des Leuchtfeuerbetriebs war der hochwohlgeborene Amtmann Peter Holm auf Inspektion, um die Anlagen zu begutachten.

Seiner Meinung nach waren sowohl die Landspitze als auch die Insel Markøy vom Wetter gegerbte, unwegsame und gottverlassene Orte:

Der Bau auf Geröll und Felsen, in einer Höhe von 50 bis 70 Klaftern über dem Wasser, kostet unglaublich viel, und dazu kann ein Mensch kaum hinaufgelangen, ohne Hände und Füße zu Hilfe zu nehmen.
Diese Wahrheit kann ich selbst bezeugen, da ich, um überhaupt hinaufzugelangen, von zwei Männern getragen werden musste und auf beschwerliche Weise wieder auf dieselbe Weise zurückgelangte.