"Wer eine Ziege und ein Moor hat, braucht nie zu hungern"

Dieses alte Sprichwort berichtet von harter Arbeid und viel Mühe. In waldlosen Gegenden lieferten die Moore lebenswichtigen Brennstoff. Torf wurde auch als Dünger verwendet, als Streu für die Haustiere und als Baumaterial.

Torfgewinnung im Mebergsmoor 1942


Das Torfstechen und der Gebrauch von Torf als Brennstoff hat lange Traditionen. Vor 2000 Jahren bestanden große Teile Europas aus Mooren und Torfhügeln. Der Bedarf an Brennstoff war groß und man wendete Torf an.

Die Grundeigentümer auf Lista hatten ihre Torffelder, sehr genau mit der Richtschnur abgegrenzt. Das Recht, Torf zu stechen konnte gekauft oder verkauft werden.Brennstofftorf stach man mit dem Torfspaten spätwinters oder Anfang des Frühjahrs; danach stapelte man den Torf zum Trocknen auf. Gute Moore waren gleichzeitig gutes Weideland für das Vieh. Oft mähte man auch das Gras auf den Mooren, und nach und nach wurden viele Moore urbar gemacht.

"Eine gute Torfstecherin ist viel wert".


"Das Brennmaterial der Anhöhen besteht hauptsächlich aus Torf und Heidekraut, nur zu einem geringen Teil aus Eichenholz, von dem im Sommer die Rinde entfernt wurde. Auf den kleinen Torfmooren, die überall auf den Anhöhen zu sehen sind, liegen im Sommer eine Unmenge kleiner Stapel von gestochenem Torf und Torflager. Sie sind zum Trocknen in der Sonne angelegt, um dann später als Wintervorrat eingebracht zu werden. Heidekraut holt man sich hingegen nach und nach, da der milde Winter zu fast jeder Zeit das Heidekrautsammeln erlaubt."

Constantius Flood. 1875