Nordberg Fort

Während des Zweiten Weltkriegs (1940-45) waren große Teile Europas von deutschen Truppen besetzt. Von Gibraltar im Süden bis Kirkenes im Norden bauten die deutschen Streitkräfte militärische Verteidigungsanlagen aus, die den Befreiungsversuchen aus den besetzten Gebieten widerstehen sollten.

Standort der 150 mm Kanonen in Nordberg Fort.


Die Deutschen betrachteten die Halbinsel Lista als einen strategisch wichtigen Standort, und als einen möglichen Ort für eine Invasion. Dies resultierte in einer erheblichen Ausweitung der militärischen Einrichtungen und der Begriff “Festung” ging in den Sprachgebrauch ein - auf Deutsch “Festung Lista”.

Das Nordberg Fort war ein Teil dieser Festung. Es gab hier drei 150-mm-Kanonen mit einer Reichweite von 16.000 Metern. Deren Aufgabe bestand darin feindliche Schiffe, die vorbeifuhren oder auf dem Weg zur Küste waren, zu beschießen.

Der deutsche Soldat Rudolf Lütdke malte die Wandzeichnungen im Jahre 1942.


Rund 100 Soldaten waren verantwortlich für die Bedienung der Kanonen. Zusammen mit den Küstenforts Hågåsen (Hidra, Flekkefjord),Varnes, Marka, Loshavn und Hausvik (Lyngdal) deckten sie das gesamte Seegebiet vor Lista ab.

Das Kanonenfeuer wurde vom Kommandobunker, der seewärts auf der Anhöhe Höhe liegt, aus gesteuert. Oben auf dem Kommandobunker befindet sich das Fundament für einen Entfernungsmesser. Ganz in der Nähe stand eine sechs Meter hohe Radar-Antenne.Auf den beiden Anhöhen gab es zwei Flak-Stellungen.

Die Kanonen auf Nordberg Fort kamen nicht zum Einsatz, und die Festung wurde nie direkt aus der Luft angegriffen. Die Flugzeuge der Alliierten konzentrierten ihre Bombenangriffe auf den Flugplatz von Lista und auf die deutschen Konvois auf See.

Das Fort war eine weitgehend selbständige Einheit mit eigener Wasserversorgung, Stromversorgung, Bauernhof und Gewächshaus, Kino, Bar, Krankenhaus,Werkstätten und Mannschaftsunterkünften. Das Nordberg Fort als Kriegsdenkmal ist, mit seinen gut erhaltenen Gebäuden aus Holz, davon 15 originalen Gebäuden, einzigartig in Europa. Die Wandmalereien in der Messe zeigen das Soldaten- und Matrosenleben, und wurden von einem deutschen Soldaten, der hier gedient hat, gemalt.

Das Fort befindet sich auf ‘Vest-Lista’, einer unter Schutz gestelleten historischen Kulturlandschaft, mit reichem kulturellen Erbe,biologischerVielfalt und mit einer aktiven Landwirtschaft.An Kulturdenkmälern finden wir hier die Felszeichnungen von Penne im Norden und die Mühle von Hervoll im Osten.

Von 1945 bis 2001 diente Nordberg Fort der Mobilmachung und als Übungsgelände und Depot für die norwegischen Streitkräfte.Das Gebiet ist im Besitz der ProvinzVest-Agder und wird in Zusammenarbeit mit dem Lista museum verwaltet und betrieben. Die Gebäude und Anlagen stehen unter Denkmalschutz.