Beim Roden von Land für die Landwirtschaft sind Steine eine Herausforderung. Gleichzeitig stellen Steine eine Ressource als Baumaterial für Zäune dar. Steinzäune haben lange Traditionen und sind charakteristisch für die norwegische Landwirtschaft.
Das Erdreich auf Lista ist reich an Steinen, erweist sich jedoch als selbstdrainiert und als guter Landwirtschaftsboden, sobald die Steine entfernt sind. Die vielen Steinzäune und Rodungsgeröllhalden berichten davon, dass hier schon sehr lange Steine geräumt wurden, um mehr pflanzen zu können.
Die ältesten Steinzäune stammen aus der älteren Eisenzeit und werden mit der Landwirtschaft verbunden.Diese Ödlandszäune wurden utgard oder bøgard genannt. Sie sollten das Vieh daran hindern, auf die Äcker zu laufen. Überbleibsel dieser Steinzäune sind heute noch im Gelände zu sehen.
Das Aussehen und die Funktion der Steinzäune hat sich mit der Entwicklung der Höfe verändert. Weiterhin haben Steinzäune viele Anwendungsbereiche. Sie halten Haustiere auf der Weide, trennen Flur von Ödland und markieren die Hof- und Eigentumsgrenzen.
In der Ausgewählten Kulturlandschaft Vest-Lista werden die alten Steinzäune erhalten. Sie werden mit örtlichem Fachwissen auf traditionelle Weise restauriert. Steinzäune sollten jährlich kontrolliert, Schäden ausgebessert und unerwünschte Vegetation entfernt werden.
Steinzäune kann man auf verschiedene Weisen bauen. Entscheidend für die Konstruktion sind der Zugang an Steinen und der Zweck, den der Zaun erfüllen soll. Die Kistenmauer besteht aus zwei gleichen Mauerwangen (Steinreihen), mit Füllmasse zwischen den Wangen. Die Doppelmauer hat zwei Wangen, jedoch ohne mittlere Füllschicht. Die einfache Mauer besteht lediglich aus einer Reihe Steine.