In wenigen anderen Gebieten des Landes war das Aufteilen von Grund und Boden so umfassend und kompliziert wie auf Lista. Gruppenhöfe und viele kleine Äcker erschwerten die Modernisierung der Landwirtschaft. Bevor neue Betriebsformen, Maschinen und Gerätschaften zur Anwendung kommen konnten, mussten die Eigentumsgrenzen geändert werden.
Insbesondere im 18. Jahrhundert nahm die Teilung der Höfe im Sørlandet zu. Verminderte Kindersterblichkeit und bessere Gesundheit waren der Grund für eine wachsende Bevölkerung. Erbe und Eigentumswechsel teilten deshalb die Fluren in immer zahlreichere und kleinere Stücke auf. Jeder sollte seinen Teil erhalten, sowohl von der fruchtbaren, als von der kargeren Erde. Andere Anrechte, wie der Zugang zum Meer, mussten auch verteilt werden. Das Ergebnis waren lange, schmale Eigentümer, die sich bis hinunter zur See erstreckten.
Der Eigentumswechsel hat in Norwegen lange Traditionen.
Im 19. Jahrhundert wurde er auf Lista in großem Maßstab durchgeführt. Gruppenhöfe wurden aufgelöst, Häuser versetzt, Grenzen justiert und Steinzäune abgerissen. Das ermöglichte einen effektiveren Betrieb.
Auf Vest-Lista kamen solche Eigentumswechsel nicht in gleichem Maße vor. Dadurch wurden größere Teile der ursprünglichen Landschaft bewahrt.
"Die Zäune schnitten kreuz und quer Karos in die Landschaft und gaben den Eindruck einer Messerspur in einer Sahnetorte."
Zitat aus dem Schwedischen von Arne Espelund